Marte Meo im HPZ Liechtenstein //

Im Februar 2023 startete ich mit der Marte Meo Ausbildung der Führungskräfte des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) des Fürstentums Liechtenstein. 15 Bereichs- und Abteilungsleitungen aus den Bereichen Wohnen und Werkstätten wurden bis Herbst 2023 zu Marte Meo Praktikern ausgebildet. Und 4 Fachkräfte aus beiden Bereichen absolvierten bis April 2024 die Ausbildung zu Marte Meo Kollegentrainern. Der Kontakt zum HPZ ergab sich über die 3. Österreichische Marte Meo Tagung 2019 in Graz. An der Tagung nahmen auch die Marte Meo Kollegentrainerinnen Stefanie Hastrich und Elisabeth Allgäuer aus dem HPZ teil. Mein Vortrag über die Arbeit mit Marte Meo bei Vitos Teilhabe hatte sie angesprochen. Im November 2021 erhielt ich dann die erste Einladung nach Liechtenstein, um den Führungskräften des HPZ über meine Arbeit mit Marte Meo in der Behindertenhilfe zu berichten. Und nun begleite und unterstütze ich das HPZ als lizenzierter Marte Meo Supervisor bei der Ausbildung der Fach- und Führungskräfte und bei der konzeptionellen Verankerung von Marte Meo in der Organisation. Das HPZ, mit seinen Bereichen Schule, Therapie, Werkstätten, Wohnen und Verwaltung, unterstützt und betreut Menschen mit leichten bis schweren kognitiven, psychischen und Mehrfachbehinderungen in allen Lebensphasen. Mit knapp 600 arbeitenden und wohnenden Personen ist das HPZ ein stattlicher Betrieb mit vielen Standorten und Angeboten in ganz Liechtenstein. Ich freue mich sehr, die engagierte und erfolgreiche Arbeit des HPZ, von der ich mich vor Ort immer wieder überzeugen kann, mit meinen Marte Meo Ausbildungs- und Supervisionsangeboten begleiten zu dürfen. Nähere Informationen zum HPZ und seinen vielfältigen Angeboten sind zu finden unter: www.hpz.li

3. Österreichische Marte Meo Tagung //

 

Auf Einladung von Gudrun Calina und Gerda Guttmann-Klein durfte ich im November 2019 bei der 3. Österreichischen Marte Meo Fachtagung in Graz die Arbeit mit „Marte Meo bei Vitos Teilhabe“ vorstellen. In der Aula der Karl-Franzens-Universität zeigten sich 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beeindruckt von der Anwendung der Methode bei schwer behinderten Menschen mit geistiger Behinderung und starken Verhaltensauffälligkeiten in unseren Einrichtungen im Kreis Groß-Gerau. Im Mittelpunkt meines Vortrags stand insbesondere auch die Arbeit mit schwer traumatisierten Menschen und ausgeprägten Bindungsstörungen in einer heilpädagogisch-therapeutischen Intensivgruppe. Es waren eindrucksvolle und abwechslungsreiche Tage in Graz, gemeinsam mit Maria Aarts und den vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen aus ganz Österreich.

Das goldene Geschenk //

 

Die lang erwartete Neuauflage des Marte Meo Handbuches ist unter dem Titel „Das goldene Geschenk“ im November 2019 erschienen. Gemeinsam mit Heike Bösche durfte ich, über sechs Monate hinweg, intensiv an diesem Buchprojekt von Maria und Josje Aarts mitarbeiten. Maria, Josje, Heike und ich nannten uns in dieser Zeit „Buchwerkstatt“. Vor Ort bei Marte Meo International in Eindhoven (NL) und in vielen Videokonferenzen, haben wir das Handbuch Seite für Seite und Wort für Wort neu gestaltet und in die deutsche Sprache übersetzt. In einer Form, die Maria und Josje entspricht und die sie beide, hinter den Worten, in ihren Gedanken, ihrer Persönlichkeit, Philosophie und Methodik deutlich erkennbar werden lässt. Das war unser Ziel. Und die vielen positiven Rückmeldungen zum Buch bestätigen schon jetzt, dass es uns gelungen ist, die Marte Meo Methode nun noch präziser für alle Anwender zu beschreiben und auf den Punkt zu bringen. Für mich persönlich war die Arbeit an diesem Buch ebenfalls ein „goldenes Geschenk“. Eine besonders intensive Auseinandereinsetzung mit der Methode, ihrer Geschichte, Entwicklung und Anwendung und wunderbare Stunden im ganz persönlichen Austausch mit Maria, Josje und Heike. Das Buch ist unter www.martemeo.com und im Buchhandel erhältlich.

Lizenzierter Marte Meo Supervisor //

 

Im Mai 2019 hat mich Maria Aarts zum lizenzierten Marte Meo Supervisor ernannt. Lizenzierte Marte Meo Supervisoren können nur Supervisoren werden, die Maria Aarts persönlich auswählt. Sie arbeiten eng mit ihr zusammen und unterstützen Maria Aarts dabei, Marte Meo in ihrem jeweiligen Land weiterzuentwickeln und voranzubringen. Lizenzierte Supervisoren pflegen intensiven Kontakt zu Maria Aarts und haben bereits vor ihrer Ernennung jahrelang mit ihr zusammengearbeitet. Sie arbeiten länderübergreifend mit lizenzierten Kolleginnen und Kollegen zusammen und werden zu gemeinsamen internationalen Treffen bei Maria Aarts in Eindhoven eingeladen. Die Ernennung zum lizenzierten Marte Meo Supervisor ist für mich Ehre und Ansporn zugleich. Nicht nur eigene Marte Meo Projekte voranzutreiben und nun alle Ausbildungsstufen innerhalb des Marte Meo Ausbildungs-Curriculums, bis hin zum Supervisor, anbieten zu können, sondern auch Maria Aarts bei ihrer Arbeit weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Ganz aktuell bei der Arbeit an ihrem neuen Buch, das in den nächsten Monaten erscheinen soll. Vielleicht vermittelt Ihnen das Foto ja einen kleinen Eindruck davon, dass die Zusammenarbeit mit Maria immer wieder ganz besonders ist. Entstanden ist es an einem Arbeitswochenende im März in Eindhoven.

Marte Meo Masterclass //

 

Im Oktober 2018 trafen sich 24 Marte Meo Supervisoren zu einer Masterclass mit Maria Aarts in Groß-Gerau. In den Räumen der Regionalleitung von Vitos Teilhabe. Andrea Förster, lizenzierte Marte Meo Supervisorin, hatte hierzu eingeladen. Eine Masterclass bietet einen sehr guten Rahmen, um ganz persönlich mit Maria Aarts an der Weiterentwicklung und Differenzierung der eigenen Fähigkeiten in der Anwendung und Schulung der Marte Meo Methode zu arbeiten. Auf Master-Niveau und an konkreten Anwendungsbeispielen aus den unterschiedlichen Praxisfeldern der Kolleginnen und Kollegen. Nach einer Einführung von Maria Aarts zu aktuellen Projekten in Australien, Deutschland und Russland, supervidierte sie 8 Filme der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aus den Bereichen Sprachförderung und Entwicklungsunterstützung in Kindertagesstätten, aus der Arbeit mit Menschen mit Störungen aus dem Autismusspektrum, aus einer Mutter-Kind-Einrichtung und aus verschiedenen Reviews. Immer ergänzt mit Beispielen zur Weiterentwicklung der Marte Meo Methode in mittlerweile über 45 Ländern der Welt. Ein eindrucksvoller und arbeitsintensiver Tag, von dem alle im Hinblick auf ihre weitere Professionalisierung profitieren konnten. Die vielfältigen Anregungen und Denkanstöße von Maria können nun in der Praxis und Anwendung der Methode weiter reifen.

Keep it simple! //

 

Es muss kein kompliziertes Beratungssetting sein, in dem angemessene Schritte in der Entwicklungsunterstützung identifiziert und miteinander geplant werden können. „Keep it simple“ ist daher ein wichtiges Motto von Maria Aarts in der Beratungsarbeit. Und dieses Motto ist ernst gemeint. Bei Marte Meo geht es immer um die Anregung von Entwicklungsschritten, die Menschen „aus eigener Kraft“ bewältigen können. Im Review werden anhand der Filme und Bilder „maßgeschneiderte“ Informationen gegeben, die die Reviewpartner dann in ihrem Alltag verwenden, in Handlung umsetzen und in einer Weise erproben können, die für sie selbst stimmig und passend ist. „Keep it simple“ meint daher immer auch die Entwicklung eines ganz individuellen Beratungssettings, das auf die Bedürfnisse der Klienten und ihres Lebens- und Betreuungsalltags abgestimmt ist. Im Juni 2017 habe ich in einem Review gemeinsam mit Maria die Anschluss- und Kontaktmomente zwischen einem Klienten mit geistiger Behinderung und seiner Betreuerin in einer Alltagssituation analysiert. Und die hieraus gewonnenen Informationen im Anschluss in einem weiteren Review mit der beteiligten Mitarbeiterin geteilt. Sie wurden Grundlage der weiteren Betreuungsplanung und haben zunächst nur ein Marte Meo Element in den Fokus genommen. Ganz im Sinne von „Keep it simple!“ Überschaubare und individuell angepasste Arbeitspunkte führen in der Arbeit mit Marte Meo sehr schnell zu neuen Selbstwirksamkeitserfahrungen. Bei Betreuenden und bei Betreuten. Und Selbstwirksamkeitserfahrungen sind wichtige Bausteine eines Selbstbildes, das auf Kompetenzen und Stärken, auf dem, was mir „aus eigener Kraft“ gelingt, aufbaut.

Seeing is believing //

 

Ein Review mit Maria ist immer ein ganz besonderes Erlebnis. Und daher brachte ich zu meinem zweiten Besuch bei ihr in Eindhoven (NL), im Mai 2017, gleich auch wieder neue Filme aus unserer Arbeit mit Marte Meo bei Vitos Teilhabe mit. Inspiriert von Maria hatten wir in einem neuen Wohnprojekt für schwer traumatisierte Menschen mit geistiger Behinderung und ausgeprägten Auto- und Fremdaggressionen schon gleich zum Projektstart damit begonnen, Marte Meo als Methode zur Entwicklungsunterstützung einzusetzen. Und Maria fand es besonders interessant, gerade dieses Projekt persönlich zu supervidieren. Die videobasierte Analyse kleinster Interaktionssequenzen zeigt sich nämlich insbesondere auch in dieser Arbeit der rein sprachlichen Reflektion des Handelns von Betreuenden und Betreuten deutlich überlegen. Ganz im Sinne von Maria’s Aussage: „Seeing is believing.“ Was wir gemeinsam in den Bildern lesen können, geht weit über die Möglichkeiten des rein sprachlichen Austausches hinaus. Kleinste Mikroelemente der Interaktion werden sichtbar und können für die Erstellung von Entwicklungsdiagnosen und für die Ableitung von Arbeitspunkten genutzt werden. Was gelingt Betreuenden und Betreuten in der Interaktion bereits gut? Und wo braucht es noch besondere Unterstützung, um einen nächsten Entwicklungsschritt ermöglichen zu können? Durch die begleitende Supervision von Maria und ihren enormen Erfahrungsschatz, konnte ich wieder viele neue Impulse mit zurück nach Deutschland nehmen und für die Arbeit in unserer „Heilpädagogisch-therapeutischen Intensivgruppe“ nutzbar machen. Und Maria wird diese Arbeit in den nächsten Jahren weiterhin durch persönliche Supervisionen begleiten.

Maria’s Desktop //

 

2016 hat mich Maria Aarts zum ersten Mal persönlich nach Eindhoven (NL) zu „Marte Meo International“ eingeladen. Gemeinsam hatten wir gerade eine sehr erfolgreiche Tagung in Idstein zu „Marte Meo in Einrichtungen der Behindertenhilfe“ durchgeführt. Und Maria war sehr angetan von den Anwendungsbeispielen und Filmen aus unseren Einrichtungen. Den Einrichtungen von Vitos Teilhabe. Einige Wochen später trafen wir uns erneut bei einer Tagung. Und im Anschluss daran kam ihre Einladung. Natürlich habe ich keinen Moment gezögert, sie anzunehmen. Persönlich von Maria lernen und ihr bei der Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen, waren eine große Ehre für mich. Nach 6 Jahren intensiver Arbeit mit und Fortbildung in der Marte Meo Methode, durfte ich nun von der „Meisterin“ selbst lernen und meine Marte Meo Fähigkeiten weiter ausbauen und vertiefen. Und im Februar 2017 saß ich nun erstmals in Eindhoven in Maria’s Arbeits- und Schulungsraum. In einer ganz besonderen Atmosphäre, die Maria’s Liebe zu ihrer Arbeit mit unzähligen Andenken, Fotos und Einladungen aus aller Welt widerspiegelt. Und mit dem Blick auf Maria’s Desktop, der auf die beiden großen Monitore im Raum projiziert wurde. Diese ersten beiden Tage in Eindhoven gingen schnell vorüber. Und ich hatte eine Menge neues Wissen und reichlich Informationen für meine nächsten Schulungen und für die weitere Arbeit mit Marte Meo im Gepäck. Selbstverständlich auch ganz neue Filme, die mir Maria mitgab. Weil sie ihr Wissen über die bestmögliche Unterstützung von Entwicklung durch gelingende Interaktion gerne mit anderen teilt. „Ich bin gespannt, was du daraus machst!“ Ein typischer Satz für Maria, den sie mir zum Abschied auf die Rückreise mitgab. Und schon nach wenigen Kilometern auf der Autobahn hatte ich eine Menge Ideen dazu.